Wilde Woche

IM GRAS
Arno Holz
Schönes, grünes, weiches Gras. Drin liege ich.
Mitten zwischen Butterblumen. Über mir, warm, der Himmel.
Ein weites, zitterndes Weiß,
das mir die Augen langsam, ganz langsam schließt.
Nun bin ich fern von jeder Welt. Ein sanftes Rot erfüllt mich ganz
und deutlich spüre ich,wie das Blut mir durch die Adern rinnt.
Minutenlang versunken alles. Nur noch ich. Selig.

 

 

 

Die WILDNISWOCHE ist für viele unserer Kinder die schönste Woche des Jahres! Das ganze Schuljahr freuen wir uns darauf. Wenn es endlich soweit ist, fahren wir für vier Tage nach Frankreich, ins Elsaß, in den FREIRAUM – ein Naturgelände, auf dem Annemarie, eine unserer Waldpädagoginnen, mit ihrer Familie den Sommer verbringt. Dort leben wir als Selbstversorger in der Natur.

Es gibt keinen Strom, keinen Wasserhahn, keine Spielsachen. Wir schlafen in Zelten und kochen unsere Mahlzeiten über offenem Feuer.

Diese Woche in eine besondere Zeit. Wir leben mitten in der Natur. Sie bestimmt unseren Tagesrhythmus. Aber auch die anfallenden Arbeiten, wie Wasser holen, Holz hacken und Essenszubereitung spielen eine wichtige Rolle. Jeder übernimmt Verantwortung für die Gruppe. Es bleibt natürlich auch noch viel Zeit zum Spielen am Bach, zum Schnitzen, zum Singen am Lagerfeuer, Tundeln, Glutbrennen, sich im Feuermachen üben, zum Kuscheln mit den Katzen und Schafen, Stockbrot machen,  Pfeil und Bogen bauen und tägliche Sinnesmeditationen.

„Ich werde hier in mir drin so ganz ruhig und still. Das fühlt sich schön an“